Starke Passwörter: So gibst Du Datendieben keine Chance
Im Fußball kann die gegnerische Mannschaft schon mal mit einem Abstauber punkten. Das passiert vor allem dann, wenn Deine Abwehr nicht das macht, was sie soll: Gut und vor allem lückenlos verteidigen. Wenn es um die Sicherheit Deines Rechners oder Smartphones geht, heißt einer der größten Defensivstrategen: starkes Passwort! Und das Beste daran: Dafür braucht man kein jahrelanges Training.
Weißt Du, wie schnell ein Hacker das Passwort „1234“ knackt? In 0,26 Millisekunden! Schwache Passwörter sind immer noch die am meisten ausgenutzte Schwachstelle im Internet. Online-Kriminelle können sie mit Hilfe automatischer Programme, die eine Art Datenbank aus Wörter- und Zahlenkombinationen enthält, sehr schnell testen und knacken. Besondere Kenntnisse sind für sowas nicht nötig.
Nur mit starken Passwörtern hältst Du Deinen Kasten sauber:
P wie PRESSING: Dein Passwort sollte nicht nur aus einer Zahlenfolge (12345…), alphabethischen Buchstabenfolgen (abcdef…) oder einer Reihe benachbarter Tasten auf der Tastatur (qwertz…) bestehen. Sich wiederholende und aufeinanderfolgende Zeichen wie "1111", "1234" oder "abab" gehören auf keinen Fall in den Kader.
A wie AUSKONTERN: Halte Dein Passwort immer geheim! Trainer verraten ja auch nicht ihre Strategie.
S wie SICHER: Viele Webseiten empfehlen Euch eine Passwortlänge von 8 Zeichen. Aber in diesem Fall gilt wie bei einem spannenden Bundesliga-Spiel: Je länger, desto besser.
S wie SPIELERISCH: Beim Fußball spielt Kreativität auch eine große Rolle. Statt dem Standard-Passwort „Fußball“ kannst Du beispielsweise einen kleinen Satz rund um das Thema bilden wie „BvB1stM31nV3r31n!“ Verwende also bei Deinem Passwort mehr Zahlen, Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben.
W wie WECHSEL: Es ist nicht notwendig, Dein Passwort alle drei Monate zu ändern. Doch Du solltest dies tun, wenn Dir der Anbieter eins nach einer Neuanmeldung bei einer Webseite/einem Dienst sendet. Und natürlich auch, wenn Du erfährst, dass der Anbieter Deines Email-Dienstes oder Gaming-Webseite etc. gehackt wurde.
O wie OFFENSIV: Wenn Du ein Passwort erstellst, „disqualifiziere“ alles, was andere Menschen mit Dir in Verbindung bringen können. Namen Deiner Geschwister, Haustiere etc. finden Online-Kriminelle schnell über soziale Medien und sind mit Sicherheit das erste, was sie ausprobieren.
R wie ROTATION: Du solltest für jedes Profil, zum Beispiel auf Instagram, Snapchat & Co., für Deinen E-Mail-Account etc. immer andere Passwörter und nie die gleichen verwenden.
T wie TAKTISCH: Wenn Du Online-Kriminelle richtig ins Abseits stellen willst, nutze wann immer möglich die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). So schaffst Du neben dem Benutzernamen und Passwort eine weitere Schutzebene - etwa ein per SMS versandter oder per App generierter Pin-Code. An dieser Taktik beißen sich Hacker die Zähne aus.
PS: Weißt Du, ob Du schon mal gehackt wurdest? Auf den Internetseiten https://haveibeenpwned.com/ und https://sec.hpi.de/ilc/search?lang=de kannst Du das gemeinsam mit Deinen Eltern checken. Falls ja, solltest Du schnellstens Dein Passwort ändern. Die Regeln dafür kennst Du ja jetzt.