Wenn Cybermobbing und Kettenbriefe Schule machen: Gefahren bei WhatsApp
Gruselnachrichten, verseuchte Links mit Viren, Kettenbriefe und beleidigende Videos – kennst Du das auch aus Deinem Klassenchat bei WhatsApp? Dabei hat der Messenger eigentlich wortwörtlich Schule gemacht. Es ist ziemlich praktisch, sich dort über anstehende Hausaufgaben und Klassenarbeiten auf dem Laufenden zu halten.
Damit es in Euren Klassen-Chats keinen Stress gibt und alle aktiv mitmachen können, haben wir hier die größten Risiken und wertvolle Tipps für Euch aufgelistet.
Gruppendruck: Grüppchenbildung, Cliquen und Klassendynamik machen auch in digitaler Form die Runde. Problematisch ist, dass der Gruppendruck meistens so hoch ist, dass Du vielleicht mehr von Dir preisgibst, als Dir lieb ist. Und dann ist es ein Leichtes, etwas gegen Dich zu verwenden.
TIPP: Verrate nicht zu viel von Dir, schon gar nicht allzu privates. Je mehr Du über Dich ausplauderst, desto mehr Angriffsfläche bietest Du anderen.
Datenschutz: WhatsApp gehört zu Facebook. Deine persönlichen Daten, die Du beim Messenger verwendest, werden vom Mutterunternehmen Facebook gespeichert und verwertet. Sobald Du WhatsApp nutzt, erlaubst Du dem Messenger, die Telefonnummern aller gespeicherten Kontakte einzusehen und zu speichern. Das gilt auch für Personen, die WhatsApp nicht verwenden.
TIPP: Wenn Du WhatsApp nicht nutzen möchtest, besprich das mit Deinen Lehrern. Die Teilnahme an Klassen-Chats sollte freiwillig sein. Nur weil alle dort sind, heißt das nicht, dass auch Du zwangsläufig den Messenger nutzen musst.
Mobbing: Das größte Problem bei WhatsApp ist, dass man unfaire oder beleidigende Beiträge nicht einfach melden oder entfernen kann, wie bei Facebook oder Instagram. Du kannst den Admin des Klassen-Chats bitten, sie zu löschen, das wird allerdings schwierig, wenn er zum Beispiel zum Mobberkreis gehört.
Was tun, wenn Du bei WhatsApp gemobbt wirst?
Antworte nicht auf Beleidigungen
Mach Screenshots und sichere die Beweise (Bei iPhones ohne FaceID: hältst Du die Home- & Standby-Taste gedrückt, bei iPhones mit FaceID: drücke die Standby- & Lauter-Taste, bei Android: die Home- & Lautstärke leiser-Taste)
Blockier den Kontakt
Sprich mit einer Vertrauensperson, z.B. Deinem Klassenlehrer oder Deinen Eltern
Links mit Viren: Seitdem Du auf den Link von Deinem Klassenkameraden gedrückt hast, funktioniert auf Deinem Telefon nichts mehr oder es macht Sachen, die es vorher nicht gemacht hat? Klingt, als hättest Du Dir einen Virus eingefangen. Das geht ziemlich schnell, weil sich viele davon hinter lustigen oder spannenden Videos und Bildern verstecken.
TIPP: Zuerst denken, dann klicken. Im Zweifelsfall kannst Du auch bei Google nach dem Video oder Bild suchen. Oftmals sind bereits bekannte Virenschleudern im Netz bei diversen Webseiten gelistet, die sich mit Falschmeldungen, Abofallen und Co. beschäftigen, z.B. https://www.mimikama.at/ Auch ein Virenschutz hilft Dir, digitale Bedrohungen auf Deinen Geräten einzudämmen.
Kettenbriefe: Kettenbriefe sind eigentlich keine große Sache. Manchmal können sie ganz witzig sein. Aber auch bedrohlich, wenn Du aufgefordert wirst, Drohungen weiterzusenden, ansonsten widerfährt Dir etwas Schlechtes.
TIPP: Am besten löscht Du Kettenbriefe umgehend. Es passiert gar nichts, wenn Du sie nicht weiter schickst. Und informiere auch den Admin des Klassen-Chats darüber.
SEID NETT ZUEINANDER! 7 goldene Chatregeln:
Keine Beleidigungen
Keine Horror-Videos oder anstößige Bilder
Keine Nummern ungefragt rausgeben
Nicht nachts schreiben
Keine Kettenbriefe
Kein Spam
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