Ich weiß alles von Dir: Was Facebook & Co. über Dich verraten
Wenn Du im Internet surfst, hinterlässt Du wie der Junge auf dem Bild Spuren. Stell Dir vor, die Hauseingänge wären Webseiten. Deine Fußabdrücke verraten im Netz, welche „Tür“ Du davon öffnest. Die Eigentümer dieser „Häuser bzw. Webseiten“ können jeden Schritt von Dir nachverfolgen. Und je mehr persönliche Daten Du preisgibst, umso mehr weiß der Besitzer von Dir.
Vor allem auf Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Tiktok hinterlassen wir jede Menge dieser sogenannten digitalen Fußabdrücke, oftmals in Form von Bildern, Standortangaben oder schon mit einem einzigen Like. Viele Deiner Posts haben sicherlich unmittelbar mit Deiner Person zu tun und sind quasi „Selbstbeschreibungen“. Denn in den meisten Fällen verrätst Du, was Du magst, wo Du bist oder das letzte Mal Urlaub gemacht hast. Du postest auch, wen Du nicht leiden kannst, welche Lehrer nerven oder regst Dich einfach über manche Spieler im letzten Fußballspiel auf. Und in Kommentaren bist Du vielleicht aufgrund der Gruppendynamik noch emotionaler und gibst noch mehr preis, als Dir eigentlich lieb ist. Problematisch wird es dann, wenn nicht nur Deine Freunde, sondern die „ganze Welt“ Deine Posts und persönlichen Informationen einfach lesen können. Im Fall von Kim Kardashian ging es sogar so weit, dass sie anhand ihrer Instagram-Posts von Kriminellen aufgespürt und ausgeraubt werden konnte. Der Kopf der Bande verriet, dass sie aufgrund ihrer Social Media Posts ein einfaches Opfer war.
Willst Du wissen, was Du schon auf Facebook und Instagram an Daten hinterlassen hast? So kannst Du all deine gesammelten Profilinformationen, gepostete Bilder, Hashtags etc. herunterladen: Instagram: Einstellungen -> Privatsphäre/Sicherheit -> Daten-Download -> Download anfordern Facebook: Einstellungen -> Deine Facebook-Informationen -> Deine Informationen herunterladen
Sharing is Caring? Nicht auf Sozialen Netzwerken!
Einfach gesagt: Je mehr Du über Dich verrätst, umso angreifbarer wirst Du. Und egal, auf welchem Sozialen Netzwerk – Instagram, Facebook oder Tiktok – Du unterwegs bist, die größten Gefahren sind fast immer die gleichen.
Fehlende Privatsphäre: Würdest Du einem Wildfremden auf der Straße erzählen, wie Du heißt und wo Du wohnst? Sicher nicht. Auf Sozialen Netzwerken geht das schon mal schnell. Sofern Dein Konto auf „öffentlich“ eingestellt ist, teilst Du Dein digitales Leben mit allen Nutzern und auch Nicht-Nutzern!
TIPP: Überleg Dir also ganz genau, was Du im Internet über Dich preisgibst. „Spare“ Daten, wann immer Du kannst. Persönliche Informationen solltest Du nur mit Deinen Freunden teilen, Telefonnummer oder Geburtsdatum sollten für niemand sichtbar sein.
Auf allen sozialen Netzwerken hast Du die Möglichkeit, über Deine Einstellungen für mehr Privatsphäre zu sorgen. Stell Deine Profile zumindest auf „privat“ oder „nur Freunde“. Ist Dein Profil öffentlich, können alle (auch Nicht-Nutzer/innen!) auf Deine Informationen, Bilder und Videos zugreifen! Die so gewonnenen Daten nutzen Betrüger zur Erstellung von Fake-Profilen.
Cybermobbing: Deine „lesbaren” Spuren sind eine Steilvorlage für Beleidigungen, Schikane oder Body Shaming (Als Bodyshaming wird die Diskriminierung bzw. Beleidigung von Menschen aufgrund ihres Körpers bezeichnet). Letzteres ist vor allem bei Instagram und TikTok ein ernstes Thema. Gerät man erstmal ins Visier, macht die Gruppendynamik sein Übriges.
TIPP: Überlege Dir vorher genau, was Du postest. Veröffentliche nie kompromittierende Bilder oder Videos. Vergiss nicht: Was einmal im Netz steht, lässt sich in der Regel nicht einfach löschen und gibt leider auch Raum für Mobber und andere Menschen mit bösen Absichten.
(Cyber-)Stalking: Du machst gern Bilder von Orten, wo Du gerade bist? Das Teilen des momentanen Aufenthaltsorts verbunden mit einem Foto oder Video ist - ähnlich wie das Markieren von Freunden oder das Hinzufügen von GIFs,– ein beliebtes Mittel, um den eigenen Post für seine Follower attraktiver zu gestalten. Doch Vorsicht: Der Hintergrund von Bildern und Videos kann wertvolle und private Informationen enthalten – z. B. über Deinen Wohnort oder den Besitz Deiner Familie.
TIPP: Auch hier gilt: Je weniger, desto besser! Am besten deaktivierst Du die GPS-Funktion Deines Smartphones und Tablets. Dadurch verhinderst Du, dass Dein momentaner Aufenthaltsort öffentlich einsehbar ist. Und Du solltest auch die Funktion „Markieren“ in Facebook über Deine Einstellungen deaktivieren. Denn so muss der Post oder das Bild, auf dem Du von anderen markiert wurdest, von Dir persönlich freigegeben werden und Du behältst mehr Überblick, wo Du wann im Netz auftauchst.
Datenschutzprobleme: Bevor Du bei Sozialen Netzwerken mitmischen kannst, brauchst Du ein Benutzerkonto. Dafür sind Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder die Verknüpfung zu einem anderen bestehenden Account (zum Beispiel Facebook oder Instagram) erforderlich. Instagram gehört zum Facebook-Konzern und es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass das Unternehmen auch Deine Daten an andere Firmen weiterverkauft. Auch TikTok liest automatisch die Kontaktliste bzw. das Telefonbuch aus und speichert diese Informationen.
(Urheber-)Rechtsfragen: Es ist verlockend, einfach seinen Lieblingssong oder -video auf Facebook & Co. zu posten. Aber legal ist das nicht! Hinzu kommt, dass auch von Dir eigens erstellte, zum Beispiel auf Tiktok hochgeladene Clips problemlos auf allen anderen Sozialen Medien geteilt werden können.
TIPP: Das Urheberrecht ist hier noch etwas schwammig. Poste nur Sachen, die Du selbst erstellt hast. Diese sollten niemanden bloßstellen oder beleidigen. Denn am Ende kannst Du gar nicht mehr überblicken, wer Deine Videos und Bilder teilt.
In-App Käufe:Bei TikTok ist das ein ernstes Thema. Die Plattform an sich ist zwar kostenlos, aber über In-App-Käufe kannst Du schnell bis zu hundert Euro ausgeben, z.B. für Spezialeffekte oder Angebote innerhalb der App. Auch in Live-Events hast Du die Möglichkeit, prominente TikToker zu „bezahlen“. TIPP: Vergiss nicht, dass es sich um richtiges Geld handelt, das Du ausgibst. Überlege Dir also gut, ob Du das „Feature“ wirklich brauchst.
Kontakte zu Unbekannten: Du hast eine Freundschaftsanfrage bekommen und weißt nicht, wer das ist? Du nimmst sie einfach an, weil derjenige auch mit Deinen Freunden befreundet ist oder weil es Deine Zahl an Facebook-Freunden in die Höhe treibt? Auf Instagram und TikTok kann Dir jeder einfach so folgen. Und einige Follower haben sich nur angemeldet, um andere zu beleidigen oder zu bedrängen. Sofern die Standardeinstellungen nicht angepasst werden, ist es für Fremde ein Leichtes, Kontakt aufzunehmen.
TIPP: Bei Freundschaftsanfragen solltest Du Dich rückversichern, ob Deine Freunde denjenigen wirklich kennen oder lieber auf einen Kontakt mehr verzichten. Teilt einer Deiner Follower anstößige Inhalte oder startet eine Hetzkampagne, melde und blockiere ihn!