Von A wie Anstoß bis Z wie Zweikampf – willkommen in der Welt des schwarzgelben Fußballs. EMMA nimmt Dich mit auf die Reise durch das Alphabet und entdeckt jede Woche mit Dir einen neuen Buchstaben! Das J steht heute für Jokertore.
Viele kennen einen Joker nur von den Batman-Filmen oder vom Kartenspielen. Aber als eingefleischter Fußballfan kennst Du Dich bestimmt aus und weißt, dass es auch im Fußball einen Joker gibt. Das Wort „Joker“ ist nämlich einfach eine andere Bezeichnung für einen Spieler, der nach seiner Einwechslung ein Tor erzielt.
In den ersten vier Jahren der Bundesligageschichte waren keine Aus- und Einwechselungen erlaubt. Alle elf Mann mussten die vollen 90 Minuten auf dem Platz bleiben. Schlappmachen war hier verboten! Erst 1967 durften die Teams einen Spieler und schon ein Jahr später sogar zwei Spieler auswechseln. Nach diesen Beschlüssen waren sicher einige Spieler froh, auch mal weniger als 90 Minuten auf dem Platz stehen zu müssen.
Ab 1995, also noch einmal 28 Jahre später und die Bundesligaclubs durften jedes Spiel dreimal aus- und einwechseln. Solche Wechsel konnten dem ganzen Spiel noch mal eine andere Wendung geben. Es gab eine Menge Optionen. Man konnte versuchen eine Führung mit nach Hause zu nehmen und recht zügig nach dem 1:0 drei Verteidiger einwechseln oder man versuchte das Spiel bei einem Rückstand noch zu drehen und brachte gleich drei Offensivkräfte. Alles war hier möglich.
Durch die Corona-Pandemie wurde im Jahr 2020 noch eine Sonderregelung eingeführt. Wegen den engeren Spielplänen und den kürzeren Erholungspausen darf jede Mannschaft nun fünf Spieler pro Spiel wechseln, allerdings muss das in drei Spielunterbrechungen geschehen.
Wenn Trainer einen Joker-Torschützen einwechseln, dann ist das für sie ganz besonders erfreulich. Bei Trainern, die besonders oft großes Geschick bei der Wahl des Jokers beweisen, spricht man auch vom goldenen Händchen. Der Coach, der beim BVB bisher das goldenste Händchen hatte, war Lucien Favre. In 79 Bundesligaspielen unter seiner Regie, wechselte er 30 Joker-Torschützen ein. Grund dafür war unter anderem Paco Alcacer, der 12 Treffer beisteuerte. Wenn man alle Jokertore zusammenzählt, dann kommt man auf 250 Stück, die BVB-Spieler erzielt haben. Das 250. Jokertor erzielte kein geringerer als der jüngste Torschütze der Bundesligageschichte, Youssoufa Moukoko im Spiel gegen Hertha BSC Berlin.
Der erste BVB-Spieler, der nach seiner Einwechselung den Ball im Tor versenkte, war Siggi Held, der 1967 mit dem 2:1 den Siegtreffer gegen Eintracht Frankfurt schoss. Der schnellste BVB-Joker, war der damals debütierende Milos Jojic, der nach nur 17 Sekunden nach seiner Einwechselung, mit seiner ersten Ballberührung, den 4:0 Endstand erzielte. Ein ganz schöner Blitzstarter!