Borussia Dortmund hat am 10. Spieltag das Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München verdient mit 0:4 (0:2) verloren und musste damit die erste Niederlage der Saison hinnehmen.
Es berichtet Boris Rupert
Der BVB war in den ersten Minuten gar nicht im Spiel, die Bayern dagegen nach acht gespielten Minuten vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK durch Treffer von Upamecano und Kane mit 2:0 vorn. Zwischenzeitlich schnupperte Borussia Dortmund am Anschlusstreffer, doch Kane sorgte mit seinem zweiten Treffer in der 72. Minute für die Entscheidung zugunsten der Gäste aus München. In der Nachspielzeit setzte er den Schlusspunkt zum 0:4.
Ausgangslage: Beide waren noch ohne Niederlage, die Bayern mit sieben Siegen und zwei Unentschieden gestartet, belegten mit 23 Punkten den zweiten Platz; zwei Zähler und zwei Plätze dahinter der BVB (sechs Siege, drei Unentschieden). Schwarzgelb war seit 20 Bundesliga-Partien oder 26 Pflichtspielen im SIGNAL IDUNA PARK unbesiegt, der FCB hatte saisonübergreifend fünf seiner jüngsten sechs Auswärtsspiele in der Bundesliga gewonnen. Der bislang letzte BVB-Sieg in der Bundesliga in diesem Duell lag fünf Jahre zurück.
Personalien: Weiterhin ohne Kapitän Emre Can mussten die Borussen auskommen. Drei Tage nach dem Pokalspiel gegen Hoffenheim veränderte Edin Terzic seine Startelf auf vier Positionen: Hummels, Sabitzer, Malen und Füllkrug begannen anstelle von Süle, Reyna, Moukoko und Bynoe-Gittens (alle Bank).
Taktik: Die Teams begegneten sich jeweils in einer 4-2-3-1-Grundordnung. Die Gäste suchten von Beginn an den Weg nach vorn, attackierten früh und hoch und sorgten mit einer schnellen 2:0-Führung dafür, dass sie das Spielkonzept frühzeitig ändern, sich tiefer staffeln und auf Spielkontrolle oder schnelle Umschaltaktionen lauern konnten.
Spielverlauf & Analyse: Die erste Ecke des Spiels führte zum 0:1. Die Hereingabe von Sané landete beim einlaufenden Upamecano, der ohne Mühe einköpfen konnte (3.). Nicht nur in dieser Szene hatten die Münchner zu viele Freiräume, auch Coman bei seinem Schuss aus 18 Metern, der übers Tor ging (6.). Auch in der Vorwärtsbewegung war der BVB zu Beginn so gar nicht im Spiel, lief sich fest, spielte ungenau – und ließ sich auskontern über Sané, Goretzka, erneut Sané, und dann musste der mitgelaufene Kane rechts im Fünfmeterraum den Ball nur noch über die Linie drücken (9.). Auch die vierte Großchance der Partie ging auf das Konto der Gäste: Kobel parierte Sanés Schuss aus spitzem Winkel (16.). Gezählt hätte ein Treffer vermutlich nicht, denn Sané kam aus einer Abseitsstellung.
Hummels schob danach das Spiel an und höher in die gegnerische Hälfte. Doch gegen die letzte Linie konnte sich die Offensive noch zu selten durchsetzen. Immerhin gab es den ein oder anderen Abschluss. Nach einer halben Stunde lautete die Torschussbilanz 4:3 pro Dortmund, Torchancen aber 0:3.
Die Chance, mit einem besseren Resultat in die Pause zu gehen, öffnete sich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Sabitzer nach einem zunächst vielversprechenden, aber abgefangenen Angriff nachsetzte, gegen Laimer an der Strafraumlinie den Ball eroberte und nach links zu Brandt spielte. Dessen auf Reus gedachte Hereingabe landete beim ziemlich blank stehenden Malen, der aus zehn Metern knapp über das Tor schoss.
Terzic reagierte mit einem Wechsel: Süle ersetzte Wolf. Halbzeit zwei knüpfte jedoch nahtlos an den Auftakt des ersten Durchgangs an. Musiala hatte 26 Sekunden nach Wiederbeginn freie Bahn, doch Kobel machte sich breit, wehrte ab zur Ecke, die ebenfalls Gefahr brachte. Mehrfach prallte der Ball hin und her, am Ende war es Mazraoui, der knapp verzog.
Es dauerte bis zur 56. Minute, als Neuer den ersten Ball halten musste, als der BVB den ersten richtig starken Angriff auf den Rasen legte. Der zweikampfstarke Reus behauptete sich nach einem langen Ball am Strafraum, spielte Doppelpass mit Füllkrug, brachte die Kugel trotz sattem Abschluss aber nicht am Bayern-Keeper vorbei (56.). Kurz darauf war auf der Gegenseite einmal mehr Kobel gefordert, als er zunächst Sanés Schuss stark parierte (58.), dann den Abschluss von Musiala (64.).
Adeyemi (für Malen) und Nmecha (für Özcan) waren in ein Spiel gekommen, das emotionaler wurde. Mit Dreierkette und Ryerson im rechten, Adeyemi im linken Mittelfeld eines 3-5-2-Verbandes lief der BVB nun an, Nmecha traf das Außennetz (67.), doch die Hoffnung auf eine Aufholjagd erstickte Kane in der 72. Minute, als er ein Zuspiel von Coman zum 0:3 verwertete. In der Nachspielzeit legte der Engländer sogar Treffer Nummer drei nach.
Ausblick: Das straffe Programm mit sieben Partien innerhalb von 23 Tagen endet in der kommenden Woche mit den Spielen gegen Newcastle United am Dienstag (18:45 Uhr) sowie in Stuttgart am Samstag (15:30 Uhr).
Teams & Tore
Fußball-Bundesliga, 10. Spieltag BORUSSIA DORTMUND – FC BAYERN MÜNCHEN 0:4 (0:2)