Imker Steven Poggel ist erst 38 Jahre alt. Warum wir das sagen? Imker sind meist schon über 60, da viele junge Menschen sich leider kaum mit Bienen beschäftigen oder einfach das Interesse fehlt. Bei Steven ist das anders. Er ist bereits seit vier Jahren Imker. Und warum wollte er Imker werden? Es gab eine große Liste an Dingen, die er gerne in seinem Leben machen möchte und eine davon war die Imkerei. Was ihm daran so gefällt? Er isst natürlich für sein Leben gern Honig und was gibt es besseres, als seinen eigenen Honig zu kosten. Außerdem macht ihm die Arbeit sehr viel Spaß, denn Bienen sind sehr interessante Tiere. Man muss sich natürlich auch gut mit Bienen auskennen und viel über die Biologie lernen. Ganz so einfach ist es halt dann doch nicht, aber seht selbst…
Welche Bedrohungen gibt es für Bienen in unserem Umfeld?
Den Honigbienen geht es weitgehend gut. Sie haben ja auch einen Imker, der sich um sie kümmert. Wenn der dafür sorgt, dass seine Völker stark genug sind und wenn er sie richtig gegen einen gefährlichen Parasiten – die Varroamilbe – behandelt, dann überleben Honigbienenvölker in aller Regel auch den Winter. Die Varroamilbe ist ein Blutsauger, der sich an die Bienen und die Larven hängt, Blut saugt, dabei schwächt und mit Krankheiten infiziert. Außerdem ist es ein ziemlich großer Parasit: wären Bienen so groß wie EMMA, dann wäre die Varroamilbe so groß wie ein Kaninchen.
Die Honigbienen benötigen natürlich Pollen und Nektar, also einheimische Blühpflanzen, um sich versorgen zu können. Schlimmer steht es um ihre Schwestern, die Wildbienen. Von etwa 500 Arten in Deutschland sind über die Hälfte vom Aussterben bedroht. Sie finden nicht mehr genügend Nahrungsangebote und Nistplätze. Pflanzenschutzmittel können auch eine Bedrohung sein, wenn sie falsch angewendet werden. Die Mittel werden aber von einer unabhängigen Prüfstelle auf Bienengefährlichkeit untersucht und zugelassen. Es gibt auch klare Bestimmungen, ob und wann welches Mittel verwendet werden darf. Landwirte wissen, was sie wann spritzen dürfen. Viele Hobbygärtner wissen das aber leider nicht.
Was können wir tun, um Bienen zu schützen?
Wir können ihnen Nahrung und Nistplätze anbieten. Das ist besonders für die Wildbienen wichtig. Diese benötigen blühende Gärten mit einheimischen Pflanzen. Ich sehe in vielen Vorgärten, falls der Begriff geeignet ist, Steinwüsten, auf denen nichts blüht. Dort statt Steine zu streuen, einheimische Blühpflanzen wachsen zu lassen, würde den Bienen helfen. Anstelle von großen Rasenflächen im Garten könnte zumindest am Rand ein Streifen mit Blühpflanzen entstehen. Landwirte haben oft solche Blühstreifen für Bienen am Rand ihrer Felder. Das ist besonders hilfreich, wenn auf dem Feld etwas wächst, was den Bienen nichts nützt.